Siebzehn

84 c-prints,
je 41 × 51 cm,
in Kassettenrahmen,
315 × 654 cm, 2006

Der Hochsitz des Fotografen,
Gregor Hose, 2007

 

No. 41, 2003

No. 41, 2003

No. 9, 2002

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No. 99, 2006
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No. 43, 2003
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No. 75, 2005
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No. 35, 2003
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No. 52, 2004
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No. 20, 2003
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No. 13, 2003
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Alternativtext
No. 6, 2001
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No. 45, 2004
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No. 31, 2003
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No. 19, 2003
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No. 87, 2005
No. 87, 2005
 
 
 

Über einen Zeitraum von fünf Jahren hat Wiebke Elzel immer wieder jenen Ort aufgesucht, an dem sich der Hochsitz mit der aufgemalten Zahl 17 befindet, um ihn von unterschiedlichen Standpunkten und bei verschiedenen Witterungsverhältnissen zu fotografieren. 2006 setzt sie diesem »work in progress« ein Ende, indem sie eine Auswahl von 84 Aufnahmen in einem überdimensionalen Kassettenrahmen als abgeschlossenes Werk zusammenfasst. Siebzehn ist zunächst eine durch und durch fotografische Arbeit, nicht etwa aufgrund einer chronologischen Dokumentation des Transformationsprozesses vom Hochsitz als Protagonisten, der über die Jahre langsam verfällt, sondern gerade wegen der freien Anordnung der Einzelbilder, deren zeitlicher Abstand voneinander in der Form eines des Gesamttableaus gleichgeschaltet wird. In der Vielfalt der Zeit- und Standpunkte fächert Siebzehn den Raum des Aufnahmeortes auf und deutet somit sein unendliches Kontingent singulärer Bilder an. Was Siebzehn ausmacht, ist nicht nur die Präsenz der subjektiven Position Elzels, wodurch sie zunächst als dezidiert künstlerischen Arbeit von einer realitätsorientierten etwa im Bereich der Dokumentarfotografie zu unterscheiden ist: Perspektive, Bildausschnitt und Wahl der Lichtverhältnisse variieren stark – auf einigen Einzelbildern ist sogar das Hauptmotiv, der Hochsitz, kaum zu sehen. Hierüber hinaus ist jedoch von zentraler Bedeutung, dass Siebzehn die Frage nach – künstlerischer wie fotografischer – Subjektivität selbst reflektiert. Neben diversen Interpretaionsmöglichkeiten zum Motiv des Hochsitzes, etwa als Symbol der Kultivierung oder der Bewachung und Gewalt, zwingt sich im Zusammenhang des Fotografischen der Vergleich zum Akt des Fotografierens auf. Der Hochsitz kann hier als Symbol für ein Sondieren der Welt, ihre angestrebte Überschaubarkeit, Kontrollierung und Ordnung gelesen werden – Anliegen, die auch der Fotografie innewohnen. Das Motiv des Hochsitzes verweist hier somit auf sein künstlerisch-fotografisches Subjekt und dessen tradierte Aufgabe der aneignenden Betrachtung, visuellen Strukturierung und Vermittlung von Welt. So gesehen ist Siebzehn das Äquivalent zum Tableau Mann mit Kastanien, das als Allegorie auf den Künstler verstanden werden kann. Als Spezifikum der Fotografie wird die Serialität dort als als innerbildliche, latent absurde Handlung inszeniert. Wie der Hochsitz ist auch der Kastanienmann solitär, wobei bei letzterem durch das gleißende Gegenlicht die visionäre Erfindung einer subjektiven Gegenwelt thematisiert wird.