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7–12–23

Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg:

Sabina. Ein Tischgespräch über feministische und fiktionalisierte Kunstgeschichte(n)

Am 7.12.2023 im Freiraum des MK&G
18:30 – 20:30 Uhr

mit
Wiebke Elzel, Joanna Kłysz-Hackbarth, Astrid Mania und Julia Mummenhoff

Wer war Sabina von Steinbach? Gab es sie überhaupt? Im Buch „Sabina, Rekonstruktion einer Recherche“ folgt die Künstlerin Wiebke Elzel den Spuren der Sabina von Steinbach, einer Bildhauerin aus dem 13. Jahrhundert, deren Existenz bis heute zwischen Wahrheit und Legende schwebt und als ungeklärt gilt. Trotz ihrer zweifelhaften Identität wurde sie in Kunst und Literatur zahlreich aufgegriffen, zur Zeit der Romantik als mittelalterliche Künstlerin gefeiert und in einen Kanon deutscher Kunstgeschichte aufgenommen; eine Ehre, die kaum einer anderen Frau zuteil wurde.
Ausgehend von Wiebke Elzels Recherche, die sich zwischen dokumentierten Fakten und deren künstlerischer Interpretation bewegt, wollen wir in einem Tischgespräch der Frage nachgehen, wie Kunstgeschichten feministisch umgedeutet oder künstlerisch aufgearbeitet werden können. Gemeinsam mit der Künstlerin Wiebke Elzel und Expertinnen aus musealen und akademischen Kontexten der Hamburger Kunst- und Kulturszene wollen wir über feministische Perspektiven in der Kunstgeschichte und der musealen Ausstellungs- und Sammlungspraxis diskutieren.
Wie schreibt sich eine feminisierte Kunstgeschichte in Ausstellungen, Sammlungen und Institutionen ein? Wie werden Narrative und Geschichte reproduziert und umgeschrieben? Welche Herausforderungen und Konflikte bringt das mit sich? Und inwiefern führen feministische Diskurse in der kunsthistorischen Forschung und Lehre zu einer Revision und Erweiterung des Kanons?